Gestaltung durch Pflege
Auftraggeber: Vortrag
Datum: 2008
Gestaltung durch Pflege
Das Ziel:
Günstige und fachgerechte Pflege und gute Außendarstellung der EnBW
„Qualität ist das Anständige“
Theodor Heuss, Bundespräsident 1949-1959
Alle Dinge sind miteinander verbunden.
Betrachtung der Pflegegestaltung aus landschaftsarchitektonischer Sicht.
Über die Bewertung von Grün und Pflege hat sich im 19. Jahrhundert schon Lenné auseinander gesetzt. So wurde die Garten- und Parkpflege definiert als eine Pflege, die auf ein geordnetes Aussehen und Reinlichkeit der äußeren Erscheinung gerichtet ist. Es gehe vornehmlich darum, wie Parkanlagen nach ihrer Entstehung in der künstlerischen Form und Gestalt erhalten werden soll.
1. Vorbemerkung zur Pflege
Wenn ich hier von Pflege spreche, meine ich den Bereich der Umweltpflege, der sich außerhalb der Land- und Forstwirtschaft mit den urbanen Siedlungsräumen beschäftigt. Also um
- Grünflächenpflege
- um Naturschutz in der Stadt und im Dorf
- Gartendenkmalpflege
und alles Grün zwischen Straße und Eingangstüre aus der Sicht eines Landschaftsarchitekten.
Ausgelöst vom Sparzwang der privaten und öffentlichen Haushalte haben Kämmerer der öffentlichen Haushalte und Kaufleute mit Immobilien Einsparungsraten vorgegeben. Sie zwingen in der Regel die Verantwortlichen für Grünflächen, ihre Pflegeobjekte und Pflegemaßnahmen kritisch zu untersuchen und Einsparungspotenziale freizulegen. Die Investitionen in Grünflächen, Bäume und Sträucher sind seit jeher ein besonderes Problem der privaten und öffentlichen ökonomischen Leitungen von Unternehmen und öffentlichen Händen. Die schwäbische Sparsamkeit mit dem Hinweis „das wächst ins Geld“ mussten wir nicht nur in Süddeutschland zu Kenntnis nehmen. Es muss uns gelingen auch Ökonomen und Finanzpolitiker zu überzeugen, dass Pflege Zinsen bringt! Anders gesagt – sich mit den Grün- und Freiflächen, ihren Funktionen, ihrem Wert auseinander zu setzen und sich nicht nur auf die Minimierung der Kosten zu konzentrieren. Nicht selten haben wir nach wenigen Jahren einen explosiven und unberechenbaren Erneuerungsbedarf.
2. Die Pflegeplanung oder die Gestaltung
Die wichtigsten Grundsätze einer Gestaltung durch Pflege sind
- Klärung der Gestalt und vor allem des Gestaltwandels des Objekts, der Grünfläche
- Nutzung der Freifläche des Gartens, des Parks
- Formulierung der Entwicklungsziele, ein Pflegeplan, ein Parkpflegewerk zum Beispiel eines Gartendenkmals
- Definierung der Leistungen in Hinblick auf den Gestaltwandel, Nutzung und Entwicklungsziele
Diese Aufgaben sind zutiefst gestalterische Aufgaben, landschaftsarchitektonische Aufgaben. Die Aufgaben haben alle mit Wachstum zu tun, mit dynamischen Prozessen.
- die Pflege einer Kastanie
- Landschaftsarchitektur und Pflege für Neuanlagen
Zentrale Idee ist es landschaftsarchitektonische Strukturen zu schaffen, mit flexibel gestaltbaren Zwischenfeldern. Mit dem Wachstum werden unterschiedliche Raumbilder geschaffen, die je nach Pflegekonzept und Differenzierung entwickelt werden können.
3. Der ökologische Aspekt
Die Gestaltungshaltung zur Natur ist unpragmatisch. Alles andere ist unvernünftig und nicht ökonomisch.
Die ökologischen Erkenntnisse liefern die Werkzeuge für die genannten Gestaltungsansätze.
4. Der ökonomische Aspekt
oder das Freiraumkapital
oder Werterhaltung der Investition
Das Beispiel einer effizienten Freiflächen Bewirtschaftung
Mehrwert durch Gestaltung
Freiraumkapital
Dieses Kapital besteht also nicht nur aus Infrastruktur, die der wirtschaftlichen Entwicklung dienen, sondern auch die sozialen und kulturellen Infrastrukturen, die einen urbanen Raum mit Leben füllen. Dazu gehören die Landschaften, die kleinen Unterschiede, Reservate für die regionale Flora und Fauna, ebenso wie die Parks und Gärten und die vielen Außenanlagen der öffentlichen, privaten und gewerblichen Bauten. Nicht selten sind es doch gerade diese Räume, die bei Raumordnungsentwicklungen verloren gehen. Dabei bleibt der Verfall der Obstwiese, die Vergreisung der Hängepflanzen und die Überalterung der Bestände in einer Baumallee als allmählicher Verlauf unterhalb der Wahrnehmungsschwelle.
5. Ergebnis / integriertes Handlungskonzept
Die neue Pflegeplanung
Der Ansatz ist ein integriertes Handlungskonzept für eine effiziente Freiflächenbewirtschaftung. Dazu werden 3 Wirkungsfelder eingesetzt und die Synergie der unterschiedlichen Fachkompetenzen genutzt.
LA / IT / MARK
Gestaltung – Planung
Zielformulierung, Strategie
Schluss
Nichts gedeiht ohne Pflege;
Und die vortrefflichsten Dinge verlieren ihren Wert durch unzweckmäßige Behandlung.
Peter Joseph Lenné